Wie kommt es zu einer Atlasfehlstellung und wer ist betroffen davon? Bereits Dr. Palmer hatte erkannt, daß bei ca. 90 % der Menschen der Atlas sich in einer Fehlstellung befindet, wobei lange Zeit lediglich von einer sehr leichten Subluxation ausgegangen worden ist. Erst gegen 2005 verdichteten sich Erkenntnisse, wonach der Atlas sich in Fehllagen von einer leichten Subluxation bis hin zur schweren Luxation befinden kann und zudem stark abgekippt. Wir müssen heute wohl davon ausgehen, daß die Fehlstellung des Atlas‘ bereits im Umfeld der Geburt geschieht. Was bedeutet das für ein neugeborenes Kind und seine Entwicklung? Nun, der Körper nimmt nunmehr sukzessive diese Fehllage des Atlas‘ als normal an, die Halswirbelsäule (HWS) beginnt, die Fehlstellung zu kompensieren und gibt das auf die Schultern und die Wirbelsäule etc. weiter. Alles richtet sich nach der Lage des Atlas‘ aus. Gravierende Folgen der Atlasfehllage ergeben sich dann bei der folgenden Entwicklung des Kiefers, der Zähne und der Zahnstellungen. Ein Kind, das heute keine Allergie hat, ist zwischenzeitlich ebenso „anormal“ wie ein Kind ohne Zahnspange. Aufgrund der im Umfeld des Atlas wirkenden starken Muskulatur, kann der Kiefer sich bei einer Fehlstellung des Atlas‘ nicht optimal entwickeln.
Oftmals müssen sogar die Weisheitszähne gezogen werden, um Platz für die anderen Zähne zu schaffen, da der Unterkiefer zu klein ist; u. a. aufgrund einer möglichen Atlasfehlstellung seit Geburt. Weiterhin wirkt sich die Stellung des Atlas auf Gehör, Augen und Gleichgewichtssinn aus. Auch hier stellt man bei unseren Kindern immer öfter nicht unerhebliche Defizite fest. Dann hat die Atlasstellung eine zentrale Auswirkung auf das Atemzentrum. Kommt der Atlas in die natürliche Lage, verändert sich die Atmung in der Regel augenblicklich, sie wird tiefer und voller. Zudem dreht der Kopf durchweg individuell wesentlich weiter nach rechts und links, ohne dabei abzukippen. Sobald ein Kind zu Laufen beginnt, sollte die Stellung des Atlas‘ durch eine kundige Person geprüft werden. Auch wenn der Grundsatz gilt, je früher je besser, vertrete ich inzwischen die Auffassung, daß ein Neugeborenes erst einmal in dieser Welt ankommen soll. Die ersten vierzehn Tage sollten eigentlich nur in der heimeligen Umgebung des Zuhauses den Eltern und den Geschwistern vorbehalten sein, vielleicht noch den Großeltern. Auch danach sollte es nur recht langsam und behutsam mit der Außenwelt in Kontakt gebracht werden. Wen wundert es, wenn diese gerade erst in diese Welt inkarnierten Seelen in den heutigen Konsumtempeln schreien wie am Spieß. Sehen sie doch noch Dinge, die man mit den Augen nicht sieht.
Wie sagt der Dichter Matthias Claudius in seinem Gedicht „Abendlied“:
Seht ihr den Mond dort stehen? – Er ist nur halb zu sehen, Und ist doch rund und schön! So sind wohl manche Sachen, die wir getrost belachen, weil unsere Augen sie nicht sehn.
Würden wir sie sehen können, ginge es uns kaum anders. Auch sogenannten reinen Vorsorgeuntersuchungen stehe ich kritisch gegenüber, sofern nicht dadurch ein unabdinglich erforderlicher medizinischer Eingriff erkannt werden kann. Unter einer kundigen Person verstehe ich hier eine Person, die es zudem versteht, das Herz eines Kindes im Nu zu gewinnen. Offenheit und Ehrlichkeit gegenüber einem Kind sind weitere Eckpfeiler, die mir in meiner Arbeit mit Kindern sehr am Herzen liegt. Im Bereich des Atlas, der laut der Fibel von Louise L. Hay wie kein anderer Wirbel mit Emotionen belegt ist, sind vor allem auch pränatale Erlebnisse abgespeichert. Es kommt somit vielleicht nicht von ungefähr, daß viele Wirbelsäulenbehandler, auf den Atlas angesprochen, sofort ablehnend äußern, „da traue ich mich nicht ran!“ Doch ist eine Wirbelsäulenarbeit ohne eingehende, kompetente Einbeziehung des Atlas‘ nicht wie ein Butterbrot ohne Butter?
Wie sicher und gefahrlos ist die Atlasarbeit?
Wer kennt es nicht, diesen „muss das jetzt wirklich sein“ Gesichtsausdruck eines Patienten beim Chiropraktiker, wenn dieser den Kopf des Patienten beginnt zu rotieren? Man weiß nur, daß es jetzt irgendwann kommen muß, dieses berüchtigte Knacken, das jeder liebt, wie der Teufel das Weihwasser. Nicht die Wirbel, sondern die Muskeln, Sehnen, Bänder und Faszien sind es, die entsprechend zu stimulieren sind, um die „Tür zu öffnen“, die solange versperrt war. Als eine ca. 40-jährige Mutter sich mit ihrem 8-jährigen Sohn bei mir zu einem Termin anmeldete, kam sie mit ihrer etwas älteren Schwester. Auf meine Frage, wo denn ihr Sohn sei, meinte die Mutter, daß ihr Mann so dagegen gewesen sei, daß er sogar ihren Vater dazu gebracht habe, daß der Junge nicht mit zur Behandlung gekommen sei. Am Ende des Termins haben sich beide Frauen angeschaut und sich angegrinst. Ihr Blick sprach Bände: Was in aller Welt war jetzt daran gefährlich?
Klaus Zumkehr, Jahrgang 1958, Staatlich geprüfter Techniker, Gesundheitsberater RFG (RückenFüße-Gelenke) www.atlasbalance.info
Jahrgang 1958, Staatlich geprüfter Techniker, Gesundheitsberater RFG (RückenFüße-Gelenke) www.atlasbalance.info