Die Heilkraft des Echten Tausendgüldenkraut

In der Zeit von Juli bis September blüht das Echte Tausendgüldenkraut auf unseren Wiesen. Es gehört zur Familie der Enziangewächse (Gentianaceae) und der Fachmann nennt es auch Centaurium erythraea oder auch kopfiges Tausendgüldenkraut.

Die Heilkraft des Echten Tausendgüldenkraut

In der Zeit von Juli bis September blüht das Echte Tausendgüldenkraut auf unseren Wiesen. Es gehört zur Familie der Enziangewächse (Gentianaceae) und der Fachmann nennt es auch Centaurium erythraea oder auch kopfiges Tausendgüldenkraut. Es steht bei uns unter Naturschutz und wurde 2004 zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Als ein– bis zweijährige immergrüne Pflanze erzielt das Tausendgüldenkraut eine Wuchshöhe von bis zu 60 Zentimeter, und der aufrechte Stängel ist hohl. Beheimatet ist es in fast ganz Europa mit Ausnahme des Nordwestens von Skandinavien und wächst auf sonnigen, halbtrockenen bis frischen Wiesen und Waldlichtungen bis in eine Höhenlage von 1400 Metern über Meereshöhe. 1753 hat der schwedische Botaniker und Naturforscher Carl von Linné erstmalig diese Pflanze botanisch im ersten Band seiner Botanischen Pflanzenarten beschrieben. Erste Erwähnungen als Heilpflanze findet man schon in einem Kräuterbuch von 1533.

Als Arznei werden die frischen oder getrockneten oberirdischen Teile der blühenden Pflanze verwendet, welche reich an Bitterstoffen, Flavonoide, Xanthone und Phenolcarbonsäuren sind. Seit vielen Jahrhunderten wird die Pflanze daher in der Volksheilkunde bei Erkrankungen von Leber- und Galle angewendet. Ebenso ist sie ein altbewährtes Fiebermittel. Neuere Untersuchungen bestätigten den wunderbaren Einsatz vom Tausendgüldenkraut bei Appetitlosigkeit und bei einer Verdaungsschwäche als auch als Kräftigungsmittel (Tonikum). Selbst schon Kleinkindern kann der Tee schlückchenweise gereicht werden, und bei Erwachsenen hilft er bei sämtlichen Arten von Verdauungsbeschwerden (Dyspeptischen Beschwerden) sowie auch bei einem trägen Magen.


Unterstützung in schweren Situationen: Das Tausendgüldenkraut kann auch bei Magersucht und Bulimie helfen.

Bei einer Übersäuerung des Magens als auch bei Geschwüren im Magen und Zwölffingerdarm sollte man Tausendgüldenkraut meiden. Darüber hinaus ist es eine hervorragende Heilpflanze bei Magersucht und Bulimie (schwerwiegend psychisch bedingte Essstörung). Das Tausendgüldenkraut gibt es auch als Alkoholische Tinktur, von welcher man 3 x 20 Tropfen über den Tag verteilt in Wasser oder Tee einnimmt. Auch schätzt man die Heilpflanze als Bestandteil von Kräuterlikören seit vielen Jahrhunderten.

Betrachtet man den deutschen Namen dieser Pflanze, so lobte man einst ihren hohen Wert als „1000 Gulden wert“, wenngleich diese Heilpflanze viele Trivialnamen trägt. Hier nun eine kleine Auswahl: Bitterkraut, Gottesgnadenkraut, Fieberkraut, Magenkraut, Roter Aurin oder Sanktorikraut. Im botanischen Namen griechischen Ursprungs heißt die Pflanze Centaurium, da der mythische Zentaur Cheiron das Kraut zur Heilung von Wunden benutzt hat. Einige Salben haben das Tausendgüldenkraut als Inhaltsstoff und werden sehr von den Anwendern gelobt. Jeder kann selbst eine Tausendgüldenkraut-Salbe herstellen. In der Apotheke, Drogerie oder Internet besorgt man sich 100 g Salbengrundlage und rührt dann je nach gewünschter Konzentration 20 – 60 Tropfen der alkoholischen Tausendgüldenkraut-Tinktur mit einem Holzspatel oder einem Glasstab ein. Die Salbe wird zuvor in einem Wasserbad (Topf) bei 40 – 60 ° C leicht erwärmt. Wer möchte, kann sich seine Salbengrundlage auch selbst herstellen: Als Basis für 100 Gramm benötigt man 60 Gramm Öl, 32 Gramm Sheabutter und 8 Gramm Bienenwachs. Alles wird mit einer Küchenwaage abgewogen. Abschließend wird alles in einen Salbentiegel abgefüllt, und nach wenigen Stunden ist die Salbe fest und fertig.

Die Salbe kann zur Wundheilung Anwendung finden, doch sollte keine Salbe in offene Wunden geschmiert werden. Reines Öl mit der Tausendgüldenkraut-Tinktur kann hingegen in offene Wunden geträufelt werden.

Herzlichst Ihr

Peter Emmrich