Die Heilkraft des Gänseblümchens

Das Gänseblümchen wurde 2017 zur Heilpflanze des Jahres gekürt und steht seither mehr im Bewusstsein der naturheilkundlichen Anwendung. Dort hat dieses Blümchen, welches der Familie der Korbblütler (Asteraceae) angehört, traditionell seinen festen Platz, um einen trägen Stoffwechsel anzuregen, Schleim zu lösen, Verstopfungen zu beseitigen und zeitgleich entzündungshemmend zu wirken.

So unscheinbar es auf unseren Wiesen wächst, umso mehr möchte ich Sie auf diese Heilpflanze aufmerksam machen. Wir kennen alle die in der Mitte gelb leuchtenden Röhrenblüten mit den strahlend weißen Zungenblüten, die manchmal einen weißgelbleuchtenden Teppich auf unseren Wiesen von April oft bis November, also fast das ganze Jahr über, zaubern. Sie enthalten nicht nur Vitamin C, das für unser Abwehrsystem sehr wichtig ist, sondern auch Vitamin A für unsere Augen zum besseren Sehen und eine Reihe von Mineralstoffen und Spurenelementen wie Eisen, Magnesium und Calcium. Deshalb eignen sich Gänseblümchen wunderbar für Entschlackungskuren und können täglich frisch von der Wiese gepflückt werden.


Blütenmeer: Das Gänseblümchen verzaubert unsere Wiesen fast das ganze Jahr – die Wenigsten wissen jedoch um seine Heilkräfte!

In alten Kräuterbüchern finden wir Hinweise auf die wohltuende Wirkkraft des Gänseblümchens auf unseren ganzen Verdauungstrakt, ist krampfstillend, aktiviert eine gestörte Leberfunktion, ist blutreinigend, blutstillend und harntreibend und darüber hinaus eine wunderbare Heilpflanze für Frauen mit einer zu starken und schmerzhaften Periodenblutung. Die krampfstillenden Eigenschaften sind auch bei einer Erkältung von Vorteil, so dass der Husten erträglicher wird und die grippalen Symptome bald von alleine verschwinden. Es gibt eine fertige Tinktur zum Kaufen, von der man 3 x 20 Tropfen für den Erwachsenen gibt oder 3 x 5-10 Tropfen für Kinder (6-12 Jahren). Selbstredend kann man aus den frischen Blüten einen Tee zubereiten, den man mit einem darin getränkten Tuch auf Ausschläge oder Wunden legen kann. Dieses alte Wissen sollten sich gerade junge Mütter und Väter aneignen, denn häufig ist man unterwegs und eines der Kinder verletzt sich, und dann ist guter Rat teuer. Die nächste Apotheke ist weit weg, doch vielleicht finden sich die Gänseblümchen, die dann auch zerdrückt auf die lädierten Hautstellen gelegt werden können. Es ist im Volksmund daher das Gänseblümchen als das „Arnika der Kinder“ bekannt. Auch bei Gliederschmerzen, Muskelverspannungen, Prellungen gleichwohl bei Akne, Ausschlag und unreiner Haut tut das Gänseblümchen bei richtiger Anwendung seine Dienste.


“Arnika der Kinder” während die Arnica Montana vorzugsweise bei Erwachsenen Verwendung findet, ist das Gänseblümchen ihr vielseitiger pendant für unsere Kinder.

Gut zu wissen, ist auch dieser Hinweis: Gepflückte Blüten für drei bis sechs Tage an einem schattigen Ort trocknen lassen und nachher luftdicht verpacken. Gerade in der Winterzeit eine Möglichkeit, sich bei Bedarf einen Gänseblütentee daraus zuzubereiten. Beim Aufbrühen mit heißem Wasser entfalten sich dann die eingetrockneten Blütenblätter wieder auf wundersame Weise. Das wird manch einer auch auf einer Wiese beobachtet haben. Man tritt auf eine Blüte und nach wenigen Minuten reckt sich das Gänseblümchen wieder der Sonne entgegen als ob nichts passiert sei. Schon ein kleines Wunder das Gänseblümchen. Kinder essen oft die Blüten direkt beim Spielen auf der Wiese. Dabei ist es interessant zu wissen: Vom Gänseblümchen sind Blätter, Knospen und Blüten genießbar. Und wer möchte, kann sich daraus auch eine Salbe herstellen oder mit den Blüten sein Essen dekorieren.

Auch in der Homöopathie wird es als Bellis perennis in niedrigen Potenzen D 4 oder D 6 seit über 200 Jahren hoch gelobt. Die Anwendungsgebiete sind derer identisch, die ich Ihnen schon obenstehend aufgelistet habe. Man nimmt 3 – 6 x täglich von Bellis perennis 5 Tropfen oder 5 Globuli vor dem Essen zu sich. Viel Erfolg mit dieser altbekannten Heilpflanze.

Herzlichst Ihr Peter Emmrich