Welche Klanginstrumente kommen zum Einsatz?
Es kommen verschiedene archaische Klanginstrumente zum Einsatz. Die hochwertigen Klangschalen erfüllen bestimmte Voraussetzungen. Jede Schale soll außergewöhnlich lange und intensiv schwingen. Jede Schale muss einen anderen Ton haben und möglichst viele Obertöne beinhalten. Der Klangteppich muss monoton sein und die unterschiedlichen Halbtonzuordnungen müssen exakt stimmen von tief nach hoch. Das mächtigste Klanginstrument, das eingesetzt wird, ist der große, handgefertigte Tam-Tam Gong. Er wird hauptsächlich bei schweren Rückenproblemen, Bandscheibenvorfall, Schulterschmerzen und ähnlichen Beschwerden eingesetzt. Nach einer ca. 10 minütigen Vorbehandlung Das Erlebnis einer Klanganwendung führt in die Tiefe und öffnet neue Welten. Entspannung und Ankunft im Inneren sind nur wenige Aspekte bei einem solch besonderen Moment. schließt sich eine komplette Klanganwendung an. Ich könnte eine ganze Serie von Fallbeispielen schildern. Nach meiner Erfahrung würde ich sagen, dass die Methode Gongvorarbeit mit anschließender Klangsitzung bei 70 Prozent aller Klienten mit Rückenproblemen geholfen hat. Der Gong ist sehr mächtig und wirkungsvoll, was bei manchen Menschen jedoch auch Angst auslösen kann. Die Chinesen, die die Gongs herstellen, vertreten die Meinung, ein Gongspieler müsse eine starke Persönlichkeit sein, um den Gong aushalten und mit ihm umgehen zu können.
Können sich dabei beim Klienten alte Traumas oder verdrängt Verletzungen zeigen?
Die Klangmethode, die ich entwickelt habe, kann Traumata, sowie alte verdrängte Verletzungen hervorholen und auflösen. Es kann sicherlich dabei auch Tränen geben, jedoch ist es eine großartige Reinigung, und der Leidende kann letztlich loslassen, was ihn belastet hat. So wird er frei für neue Wege und Möglichkeiten, die er vorher nicht sehen konnte. Das erstaunliche bei der Klangbehandlung ist, dass es nicht immer notwendig ist, die alten Verletzungen anzusehen und sie noch einmal emotional zu erleben. Der TamTam Gong kann aber auch sehr sanft und sensibel gespielt werden. Der achtsame Therapeut passt die Spielweise individuell für den Klienten an und begleitet ihn. Der Feng-Gong symbolisiert die weibliche Energie. Er wird auch Sonnen- oder Windgong genannt. Sanft aber bestimmt führt der Feng-Gong den Liegenden in eine tragende Weite, der alltägliche Stress bleibt zurück und löst sich auf. Während der Klanganwendung gehen der Tam-Tam Gong, der die männliche Energie symbolisiert, und der Feng-Gong miteinander in Resonanz. Die tibetische Glocke hat in unserem Klangsystem ebenfalls ihre Berechtigung. Sie wird mit einem Weichholzklöppel sanft andrückend hochgerieben und sanft gekippt mit dem innen befindlichen Klöppel angeschlagen, um ebenfalls einen neuen Ton erklingen zu lassen. Der erzeugte Klang ist sehr obertonreich und wirkt stark auf den Körper. „Mit Zimbeln und Posaunen sollt ihr den Schöpfer preisen“, so steht es schon in der Bibel. In Tibet wird die Zimbel noch heute zum Gebet begleitend eingesetzt. Die hohen Klänge tragen in die Weite.
Bei unserer Klangsitzung verwenden wir die Zimbel, um die Chakren, also die feinstofflichen Energiezentren zu reinigen und sie in ihrer Drehgeschwindigkeit zu beschleunigen. Je mehr wir in uns ruhen, desto schneller dreht sich unser feinstoffliches Energiefeld. Die Zimbel erzeugt einen sehr hohen, langanhaltenden Klang, dessen obertonreiche Schwingung unsere Hirnrinde anregt. In unserer Klangtherapie symbolisiert die Zimbel das Licht. Wenn ein stationärer Klangraum zur Verfügung steht, ist eine Klangliege und ein Monochord eine wunderbare Ergänzung. Die Klangliege hat, je nach Hersteller, 30 – 40 Klaviersonaten, welche alle auf einen Ton gestimmt sind. Auch hier ist die Monotonie wichtig. Je feinfühliger und technisch begabt der Spieler, desto mehr Obertöne entlockt er der Klangliege. Die Töne werden vom Klienten nicht nur gehört, sondern die Schwingungen können vom ganzen Körper wahrgenommen werden. Wird die Liege alleine 30 Minuten gespielt, hat der darauf liegende Mensch das Gefühl des Schwebens, immer leichter und leichter zu werden. Das Monochord ist vom Klang her ähnlich wie die Klangliege. Man kann es auf den Körper des Klienten auflegen oder am Kopfende querliegend auf die Klangliege anbringen. Ein gutes Monochord kann man auch im Raum aufstellen und damit den Raum bespielen. Alle beschriebenen Instrumente gehen mit dem Klienten in Resonanz.
Wie kann man sich die Wirkung der Klangtherapie vorstellen?
Der Klang hat eine besondere Wirkung auf den Menschen. Denn jede Zelle besitzt eine Eigenschwingung. Der hochschwingende Klang regt die Zellschwingung an und führt zur Frequenzerhöhung der Körperzellen. Dies führt in die Entspannung -Monotonie- und zu einer gesteigerten Wahrnehmung, einem intensiven Gefühl und einem Ankommen bei sich selbst. Darin liegt Heilkraft, Inspiration und intuitives Erfassen übergeordneter Zusammenhänge. Das Immunsystem wird gestärkt und aufgebaut, dem Körper und der Seele wird Energie zugeführt, der Verstand hat Pause und das Herz kann sich öffnen. Beim Summen bestimmter Töne kann man ebenso fühlen, wie sich der Klang auf bestimmte Körperbereiche und Organe auswirkt und ganze Zellverbände in Schwingung versetzt. Auch die Mayas waren sich bereits der heilsamen Wirkung des Klangs bewusst. Sie meißelten zum Beispiel Löcher in Felsen, so dass ein Hohlraum entstand, in den der ganze Kopf hineinpasste. Durch mehrmals wiederholtes tiefes Summen, brachten sie ihre Körperzellen zum Vibrieren, bewirkten eine Schwingungserhöhung ihres gesamten Körpers und damit eine Anregung der Selbstheilungskräfte und Steigerung ihres Bewusstseins.
Was ist der Schlüssel zum Erfolg Ihrer Klangschalentherapie?
Das von mir entwickelte System auf der Grundlage der Blume des Lebens, die Spieltechnik, die Halbtonabstände der Klangschalen und insgesamt die monotone Spielweise aller verwendeten Instrumente. Dadurch ist es möglich, alle Tiefenentspannungsbereiche zu erleben und die Selbstheilungskräfte auf allen Ebenen, also auch im feinstofflichen Bereich, zu aktivieren. Ganz maßgeblich ist aber auch die Achtsamkeit des Klangtherapeuten und eine geschützte ungestörte Atmosphäre. Bei der Behandlung liegt der Klient angezogen auf der Behandlungsliege oder auf der Klangliege. Er wird mit einer Decke zugedeckt, damit er in der Tiefenentspannung, bei der die Körpertemperatur absinkt, nicht auskühlt. Es sind keine meditativen oder spirituellen Erfahrungen Voraussetzung, um durch die Klanganwendung in die Tiefenentspannung zu sinken. Dabei wird der Klient vom Behandler nicht berührt. Bei der Klangtherapie fügt sich für den Klienten alles wie von selbst, ohne sein Zutun, der Klang trägt und führt ihn automatisch in eine tiefe Entspannung. Blockaden können sich lösen und Selbstheilung kann geschehen.
Wie oft sollte die Klangtherapie angewendet werden?
Dies richtet sich ganz nach der Indikation. Bei schwerwiegenden und akuten Gesundheitsstörungen können zu Beginn der Behandlung in der ersten Woche tägliche Klanganwendungen sinnvoll sein. Neben der Klangtherapie veranstalteten Sie auch Klang-Erlebnisse.
Was war ihr bisher größtes Klang-Event, das sie veranstaltet haben?
Im Mai 2011 trafen sich einhundertdreißig Klangtherapeuten mit ihrem gesamten Klangequipment aus ganz Deutschland und Europa zu einem Erdheilungskonzert in Bischofsgrün. Es war ein wundervolles, heilsames und kraftvolles Erlebnis für die Mitwirkenden und die 200 Teilnehmer.
Was planen Sie für die Zukunft?
Ich plane den Bau einer Klangpyramide, in der 24 ausgebildete Klangspieler mit 24 Klangliegen und Monochords, etwa 300 Klangschalen, 148 Gongs sowie 30 Bergkristallpyramiden, spielen werden. Die geometrische Form der Pyramide, sowie die Klänge mit der unglaublichen Vielfalt an Frequenzen, bewirken eine Potenzierung der Energie, und eine Herzöffnung und Bewusstseinserweiterung für die Teilnehmer in ungeahnter Weise.
Welchen Rat haben Sie für unsere Mitglieder/innen und Leser/innen?
Die Möglichkeit Klanganwendungen und Klang-Events in einer Salzgrotte zu erleben, ist wunderbar, denn Kristalle verstärken die Wirkung. Nutzen Sie also diese Möglichkeit vor Ort! Das Interview führte Heilpraktikerin für Psychotherapie Tanja Christina Haußer.
Weiterführende Literatur Walter Häfner, das Geheimnis meiner Klangtherapie, RiWei-Verlag 2017
Walter Häfner, Jahrgang 1951, Leiter des Klang-Instituts in Bischofsgrün, in dem er nach der von ihm entwickelten HäfnerMethode, einer besonderen Form der Klangtherapie, ausbildet.
Tanja Christina Haußer, Jahrgang 1967, ist Heilpraktikerin für Psychotherapie. Die Tätigkeitsschwerpunkte in ihrer Praxis sind u.a. Hypnotherapie, Gesprächstherapie, Monodramatherapie, energetische und geistige Heilweisen. Zusätzlich bietet sie in der Salzgrotte Mirasal in Pforzheim Hypnotische Tiefenentspannung und Klangtherapie nach W. Häfner an. www.heilpraxis-hausser.info
Jahrgang 1951, Leiter des Klang-Instituts in Bischofsgrün, in dem er nach der von ihm entwickelten HäfnerMethode, einer besonderen Form der Klangtherapie, ausbildet.