Ganzheitliche Krebsbehandlung – Erfahrungen aus 5 Jahrzehnten

Die Krebskrankheit

Das Wesen der Krebskrankheit ist eine zunächst lokale Geschwulstbildung. Von dieser können sich Absiedelungen an anderen Körperstellen und Organen bilden. Man spricht dann von Tochtergeschwülsten. Als Sonderform können auch Blutzellen z.B. weiße oder rote Blutkörperchen krebsig entarten. Diese bleiben in der Blutbahn und verteilen sich so von Anfang an im ganzen Körper. Da sich ein von Gewebszellen ausgehender Krebs zunächst örtlich entwickelt, hielt man die Krankheit zuerst für ein lokales Geschehen und glaubte‚ sie mit Operation oder Bestrahlung des Tumors heilen zu können. Das gelang auch in einzelnen Fällen, in vielen aber nicht, so dass sich allmählich die Erkenntnis durchsetzt, dass es sich immer um eine Allgemeinkrankheit handelt, die nur örtlich ihren Anfang nimmt. Bei jedem Menschen entstehen immer wieder Krebszellen in seinem Körper. Diese werden von den körpereigenen Abwehrzellen erkannt und vernichtet. Erst wenn dieser Mechanismus gestört ist, kann sich eine Krebskrankheit bilden. Deshalb wurden nun Medikamente entwickelt, die Krebszellen zum Absterben bringen konnten. Leider wirken diese Medikamente aber nicht nur auf die Krebszellen sondern auf alle schnell wachsenden Zellen im menschlichen Körper. Dazu gehören aber gerade die Abwehrzellen, so dass die Hemmung des Krebswachstums mit einer gleichzeitigen Schwächung der körpereigenen Abwehr erkauft wird. Das sind unerwünschte Nebenwirkungen. Das Behandlungskonzept musste deshalb korrigiert werden.

Die Behandlung des Krebskranken

Die Krebskrankheit ist heimtückisch. Sie kann nach anfänglicher scheinbarer Heilung nach vielen Jahren wiederkommen, zum Beispiel, wenn der Patient durch ein Ereignis aus dem seelischen Gleichgewicht gerät. Die Erstbehandlung kann so eingreifend sein, dass unangenehme Dauerschäden zurückbleiben, die lange behandelt werden müssen. Diese gilt es nach Möglichkeit zu verhindern, ebenso wie Rückfälle. Deshalb muss die Behandlung von Anfang an den ganzen Menschen in seiner körperlichen und seelisch-geistigen Struktur in den Blick nehmen mit dem Ziel der optimalen Wiederherstellung einer psychophysischen Harmonie als wichtiges Bollwerk gegen eine Rückkehr der Erkrankung. Die dazu nötigen einzelnen Maßnahmen sollen nun vorgestellt werden.

Notwendige Allgemeinmaßnahmen

  1. Umstellung der Ernährung.
    Der deutsche Nobelpreisträger Warburg hat herausgefunden, dass die Krebszellen Sauerstoff nicht verwerten können und deshalb Energie durch Vergärung von Zucker gewinnen. Deshalb soll der Krebskranke Zucker und alle Süßspeisen meiden, also leben wie ein Zuckerkranker, ohne zuckerkrank zu sein. Zum Süßen kann man Birkenholzzucker empfehlen, der einen anderen Stoffwechselweg geht, aber trotzdem sehr gut süßt. Es empfiehlt sich eine möglichst lactovegetabile Vollwertkost mit viel Obst und Gemüse, um auch eine optimale Versorgung mit Vitaminen und Spurenelementen sicher zu stellen.
  2. Sanierung des Schlafplatzes.
    Aus der Erde kommen sogenannte Erdstrahlen, die meist von Wasseradern oder Bodenverwerfungen ausgehen. Sie können positiv oder negativ sein, das heißt günstig oder schädlich auf den menschlichen Organismus wirken. Wenn negative Strahlen sehr stark sind und sich kreuzen, entsteht an der Kreuzungsstelle ein sogenannter Krebspunkt, denn wenn ein Mensch sich an dieser Stelle lange aufhält, kann sich bei ihm ein Krebs entwickeln. Am längsten bleibt man nachts im Bett an einem Ort. Deshalb ist es so wichtig, dass der Schlafplatz störstrahlenfrei ist. Ein guter Wünschelrutengänger kann eine solche ungünstige Strahlung ausschließen oder nachweisen. Im letzteren Fall muss das Bett an einen unbestrahlten Platz verschoben werden. Dies ist sehr wichtig, da sonst eine Heilung behindert wird.
  3. Regelmäßige körperliche Bewegung.
    Der menschliche Körper ist auf Bewegung angelegt. Dadurch werden die Sauerstoffversorgung verbessert, der Kreislauf trainiert und indirekt auch das körpereigene Abwehrsystem optimiert. Auch eine sportliche Betätigung ist erwünscht. Die Belastung dadurch darf aber nur so groß sein, dass der Patient noch ein Lied singen oder ein Gedicht aufsagen kann, also keine Atemnot bekommt, denn das würde Sauerstoffmangel bedeuten.
  4. Beseitigung von Herdinfekten und Störfeldern. Diese können die körpereigene Abwehr schwächen oder gar blockieren. Sie müssen deshalb aufgesucht und beseitigt werden. Als Herdinfekte können zum Beispiel chronisch entzündete Mandeln wirken, als Störfelder nicht optimal verheilte Narben.
  5. Psychische Neuorientierung. Diese wird sehr erleichtert, wenn der Patient eine religiöse Basis besitzt. Er ist mit einer tödlichen Gefahr konfrontiert worden, und das stellt einen Wendepunkt in seinem Leben dar. Nun muss er in sich den festen Willen errichten, wieder ganz gesund zu werden und darf niemals die Hoffnung verlieren, dass dieses Ziel auch erreicht wird. Bei diesem Bemühen ist die ärztliche Unterstützung sehr wichtig.

Begleitbehandlung bei Operation, Bestrahlung und Chemotherapie

  1. Operation.
    Zur Verbesserung der Wundheilung erhält der Patient 2 Tage vor der OP, am Operationstag und bis 1 Woche nach der OP 3x täglich 5 Tropfen Arnica D6. Nach Bauchoperationen kommt es öfter zu einer Darmlähmung mit Stuhlverhaltung (sogenannter paralytischer Ileus). Dagegen hilft oft Staphisagria D12, alle 2 Stunden 5 Tropfen.
  2. Bestrahlung.
    Diese wird unterschiedlich gut vertragen. Leider gibt es noch keinen Test, um vorher die Empfindlichkeit des Menschen gegen Strahlen zu ermitteln. Deshalb hat sich folgende homöopathische Begleitbehandlung bewährt, um die Verträglichkeit einer Bestrahlung zu erhöhen: X-Ray D12 2x täglich 5 Tropfen, Phosphor D12 2x täglich 5 Tropfen und Radium bromatum D30 3x wöchentlich 5 Tropfen oder 5 Globuli.
  3. Chemotherapie.
    Die erheblichen Nebenwirkungen jeder Chemotherapie werden durch folgende Maßnahmen gemildert oder ganz verhütet: Phosphor D12 2x täglich 5 Tropfen und Okoubaka D4 3x täglich 5 Tropfen. Zusätzlich gibt man noch das jeweilig verwendete Cytostaticum homöopathisch potenziert in der D12 ebenfalls 2x täglich 5 Tropfen. Diese speziellen Mittel sind aber nur in der Rappenapotheke in Freudenstadt ENB-Einhefter LXIX – März 2021 erhältlich. Eine weitere Verbesserung der Verträglichkeit und der Wirksamkeit der Chemotherapie lässt sich durch eine gleichzeitig angewendete Hyperthermie erreichen. Dabei werden die erkrankten Körperteile mit Hilfe eines elektrischen Energiefeldes bis auf mindestens 40° erwärmt. Diese Behandlung wird meist in Kliniken durchgeführt, die über solche Spezialgeräte verfügen. Nachsorge

Da die Krebskrankheit so unberechenbar ist und je nach Tumorart früher oder später wiederkommen kann, sind regelmäßige Nachuntersuchungen erforderlich, die man als Nachsorge bezeichnet. Man kann sich dabei auf eine Verlaufskontrolle mit klinischer, blutchemischer und röntgenologischer Untersuchung beschränken und den Patienten je nach Tumorart in kürzeren oder längeren Intervallen wiederbestellen. Das nenne ich passive Nachsorge. Daneben gibt es die aktive Nachsorge. Dabei erfolgen die gleichen Untersuchungen wie bei der passiven Nachsorge. Zusätzlich erhält der Patient aber noch Medikamente oder Anwendungen mit dem Ziel, seine körpereigene Abwehr so zu stärken, dass möglichst kein Rückfall der Erkrankung eintritt. Dazu gehören folgende Maßnahmen:

  1. Die bereits oben erwähnte naturbelassene, zuckerfreie Kost mit wenig Fleisch und Wurst, dafür aber viel Obst und Gemüse.
  2. Reichliche Flüssigkeitszufuhr. Die meisten Menschen trinken zu wenig. Die Nieren brauchen aber eine bestimmte Flüssigkeitsmenge, um Giftstoffe auszuscheiden. Diese fallen schon normalerweise als Endprodukte des Stoffwechsels an. Sie werden aber verstärkt durch eine aktive Krebserkrankung und ganz besonders durch Chemotherapie und Bestrahlung. Innerhalb von 24 Stunden sollten 2 Liter getrunken werden, am besten ein leichtes Mineralwasser ohne Kohlensäure oder ein dünner Kräutertee. Suppe und Obst können zu 100% auf die Trinkmenge angerechnet werden.
  3. Überprüfung der oben geschilderten Erdstrahlensanierung.
  4. Mistelbehandlung: Sie wurde in erster Linie von anthroposophischen Ärzten entwickelt und muss individuell an die Tumorart angepasst werden. Dabei spielen der Wirtsbaum, z.B. Eiche oder Apfelbaum, eine Rolle und die Verdünnung. Große Dosen können nach der Injektion unangenehme Lokalreaktionen mit Rötung und Schwellung hervorrufen, so dass man sich erst langsam an die wirksame Dosis herantasten muss. Eine Injektion mit dem Mistelextrakt wird in der Regel 3x wöchentlich verabreicht. Die Mistel stärkt die körpereigene Abwehr und hemmt überdies das Geschwulstwachstum. Kleine Tumore kann man damit zum Verschwinden bringen.
  5. Thymusextraktinjektionen. Die Thymusdrüse spielt eine zentrale Rolle bei der Abwehr. Deshalb eignen sich Extrakte aus diesem Organ auch zur Vorbeugung gegen ein erneutes Tumorwachstum. Es werden Serien von Injektionen in zeitlichen Intervallen verabreicht.
  6. Homöopathische Behandlung. Nach sorgfältiger Erhebung der Krankheitsvorgeschichte und der aktuellen Symptome sowie einer gründlichen körperlichen Untersuchung wird das Konstitutionsmittel festgestellt und dieses dann in aufsteigenden Q-Potenzen verabreicht. Hahnemann hat in seinen letzten Lebensjahren diese besondere Form der Arzneibehandlung entwickelt. Dabei erfolgt die Potenzierung nicht eins zu zehn oder eins zu hundert sondern eins zu fünfzigtausend. Man kommt so schnell in den Hochpotenzbereich, kann aber die Q-Potenzen täglich geben, was bei den Hochpotenzen in der Regel nicht geht. Damit lassen sich ganz erstaunliche Erfolge erzielen. Man kann nicht nur neues Tumorwachstum verhindern sondern auch bereits bestehende Tumore zur Rückbildung bringen.

Der unheilbare Patient

Das Ziel ist hier die möglichst langfristige Erhaltung eines labilen Gleichgewichtes zwischen Geschwulst und körpereigener Abwehr mit gleichzeitig akzeptabler Lebensqualität. Dabei steht die psychische Führung des Kranken an erster Stelle. Der Patient muss zum Kampf gegen den Tumor immer wieder neu ermutigt werden. Er darf nie die Hoffnung verlieren. Vorhandene Strahlenschäden und Schäden durch eine chemotherapeutische Behandlung werden nach dem oben genannten Schema behandelt und zusätzlich Ozon-Sauerstoffinjektionen verabreicht, die sich in solchen Fällen bewährt haben. Sehr wichtig ist die Beseitigung von Schmerzen. Dazu eignet sich in vielen Fällen die sogenannte Neuraltherapie. Dabei spritzt man an bestimmte Nervenpunkte ein Mittel, das die Schmerzleitung unterbricht. In besonders schweren Fällen muss man Morphium und davon abgeleitete Mittel einsetzen. Dies hat den Vorteil, dass Morphium nicht nur die Schmerzen nimmt sondern gleichzeitig das Geschwulstwachstum hemmt.

So konnte ich eine Patientin mit einem inoperablen Gebärmutterkrebs, die von ihrem Gynäkologen aufgegeben worden war, noch 4 Jahre bei guter Lebensqualität am Leben erhalten. Eine Verkleinerung der vorhandenen Geschwulst bis zum vollständigen Verschwinden lässt sich in Einzelfällen auch mit einer sogenannten metronomischen Chemotherapie erreichen. Dabei werden kleinste Dosen eines Cytostaticums täglich durch den Mund verabreicht. Diese Behandlung hat in der Regel keine Nebenwirkungen. Weiterhin haben sich Infusionen mit hochdosiertem Vitamin C (z.B.15 g) oder 1000 mikrogramm Selen bewährt. Durch gleichzeitige Anwendung der Hyperthermie lässt sich dieser Effekt noch verstärken.

Fallbeispiele

Zur Illustration des bisher Gesagten möchte ich noch einige Krankheitsverläufe schildern:

  1. Krebs des Dickdarms: Ein 70jähriger Gastwirt stand wegen einer Verengung der Harnröhre in regelmäßiger Behandlung seines Urologen. Im Juni 1970 erkrankte er mit hohem Fieber. Die Untersuchung ergab einen Krebs im S-Darm, einem Teil des Dickdarms. Im August 1970 erfolgte die Operation. Ende 1970 kam es zu einem Rückfall mit einem tastbaren Tumor im ehemaligen OP-Bereich im linken Unterbauch. Unter einer Mistelbehandlung verkleinerte sich der Tumor. Der Patient fühlte sich wieder wohl und arbeitete weiter als Gastwirt. Ende 1971 traf er seinen Urologen auf der Straße, der ihm eine Kontrollspiegelung seiner Harnröhre ENB-Einhefter LXIX – März 2021 empfahl. Danach kam es erneut zu Fieberschüben und einer raschen Tumorausbreitung, die nicht mehr zu stoppen war, so dass der Patient 3 Monate später starb. Das Beispiel zeigt, dass man ein erreichtes stabiles Gleichgewicht nicht durch zusätzliche diagnostische Eingriffe stören darf.
  2. Magenkrebs Einem 72jährigen Stadtverwaltungsdirektor im Ruhestand wurde im September 2005 wegen eines fortgeschrittenen und besonders bösartigen Magenkrebses der Magen operativ entfernt. Im Oktober 2005 wurde bei ihm eine Aussaat der Geschwulst auf das Bauchfell festgestellt. Wegen einer Erkrankung der Koronargefäße des Herzens war eine Chemotherapie unverträglich. Im Dezember 2005 suchte er meine Praxis auf. Es bestand eine extreme Abmagerung (Tumorkachexie). Im Bereich des linken Rippenfells und im Bauch fanden sich Wasseransammlungen. Es wurde folgende Behandlung eingeleitet: 2x wöchentlich eine Infusion mit jeweils 1000 mikrogramm Selen und 2x wöchentlich eine Infusion mit 7,5 Gramm Vitamin C. Das Bauchwasser wurde abpunktiert. Zusätzlich erhielt er Apocynum cannabinum D2 und Sulfur in aufsteigenden Q-Potenzen im Wechsel mit Lycopodium. Bis Juli 2006 hatten sich die Bauchwassersucht und das Wasser im Bereich des linken Brustfells vollständig zurückgebildet. Er hatte guten Appetit und war wieder leistungsfähig. Der gute Zustand hielt über ein Jahr an. Im Jahr 2007 beging einer seiner Söhne Selbstmord. Danach trat eine rasche Verschlechterung ein. Es bildeten sich Tochtergeschwülste in der Leber und eine große Geschwulst im Bauch, die auch die Stuhlentleerung behinderte. Parallel dazu verschlechterten sich auch alle Blutbefunde, und im Mai 2008 starb er.

Dieser Verlauf zeigt einerseits wie wirksam eine komplementäre Tumortherapie ist‚ wie wichtig aber auch, ja entscheidend, das seelische Gleichgewicht des Patienten ist.

Dr.med. Karl-Heinz Gebhardt Facharzt für innere Medizin, Homöopathie. Von 1964 bis 1968 Oberarzt der I. Medizinischen Klinik Karlsruhe, danach Chefarzt und zuletzt ärztlicher Direktor des Krankenhauses in Langensteinbach. Seit 1971 in Gemeinschaftspraxis mit Ehefrau niedergelassen. Über 70 Jahre ärztliche Berufserfahrung.