Genussvoll gegen den Schmerz

Die Geheimnisse der richtigen Ernährung bei Rheuma - Unter Rheuma versteht jeder etwas anderes. Medizinisch richtig beschreibt Rheuma alle Erkrankungen des Bewegungsapparates. Rheuma sind also alle Erkrankungen des lockeren und festen Bindegewebes, der Sehnen und Bänder, der Knochen, der Gelenke, der Wirbelsäule und der Muskeln. Wobei die Beschwerden Schmerzen von unterschiedlicher Art und Stärke sein können. Oft mit Einschränkungen der Funktionen.

Die Geheimnisse der richtigen Ernährung bei Rheuma

Unter Rheuma versteht jeder etwas anderes. Medizinisch richtig beschreibt Rheuma alle Erkrankungen des Bewegungsapparates. Rheuma sind also alle Erkrankungen des lockeren und festen Bindegewebes, der Sehnen und Bänder, der Knochen, der Gelenke, der Wirbelsäule und der Muskeln. Wobei die Beschwerden Schmerzen von unterschiedlicher Art und Stärke sein können. Oft mit Einschränkungen der Funktionen.

Die passenden Krankheiten dazu heißen:

  • Arthrose
  • Arthritis
  • Bandscheibenvorfall
  • Osteoporose

Wir unterscheiden zwischen Gelenkrheuma und Weichteilrheuma, genauso wie zwischen entzündlichem und degenerativem Rheuma. Typisch für die entzündliche Variante sind Schübe.


Ursachenforschung hinter der mysteriösen Krankheit

In der Schulmedizin werden für Rheuma Autoimmunmechanismen sowie genetische Bedingungen als Ursache angegeben, wobei diese noch nicht völlig erforscht sind. Es gibt eine Reihe von vermuteten Auslösern wie Antigene, Viren oder andere Noxen, also andere Schäden.
Dazu können gehören:

  • physikalische Einflüsse, wie Traumata, Strahlung, Reizung
  • chemische Substanzen, wie Gifte, Drogen
  • psychosoziale Bedingungen, wie Stress, Einsamkeit

Es kann zu Störungen der Immuntoleranz und der Immunregulation kommen. Vermutet wird dann, dass durch diese gestörte Immunregulation die Toleranz gegen körpereigene Strukturen durchbrochen wird.

Die Erkrankungen des Bewegungsapparates haben in der letzten Zeit in erschreckendem Maße zugenommen. Operationen, die bei diesen Erkrankungen durchgeführt werden, gehören zu den häufigsten überhaupt und sind sehr teuer. In den letzten 10 Jahren haben sich die Operationen am Rücken beispielsweise verdreifacht.


Typische Erkrankung ohne Altersbeschränkung:
Der Bandscheibenvorfall

Die Wirbelsäule besteht aus 24 Wirbelknochen und den dazwischen liegenden Bandscheiben. Jede Bandscheibe (Discus) besteht aus einem Bindegewebsring und einem zentralen, weichen Kern (Nucleus pulposus). Dieser ermöglicht die Beweglichkeit der Wirbelsäule und ist gleichzeitig ein wichtiger Stoßdämpfer. Die übereinanderliegenden Wirbelknochen bilden mit den dazwischen liegenden Bandscheiben die Wirbelsäule. Darin liegt der Wirbelkanal, der das Rückenmark und Blutgefäße enthält. Wenn sich der Faserring verändert und brüchig wird, kann die gallertartige Masse den äußeren Ring auseinanderdrücken und hinaustreten. Passiert das an einer Stelle, an der die Gallertmasse auf einen Nerv drückt, entstehen im Rücken oder in den Beinen Schmerzen. Die meisten Schmerzen in Rücken und Beinen werden der Bandscheibe zugeschrieben.
Entweder muss die Gallertmasse operativ entfernt werden oder sie kann mit bestimmten Übungen zurückschlüpfen. Die schwache Stelle im Faserring wächst meist narbig zusammen und verhindert so ein erneutes Austreten der Gallertmasse an der gleichen Stelle.

Typische Erkrankung ohne Altersbeschränkung: Ein Bandscheibenvorfall kann jeden treffen!


Oft betroffen: Der verengte Spinalkanal

Kommt es an den Nervenwurzeln des Rückenmarkskanals zu Entzündungen oder zu Ablagerungen, werden die Spinalkanäle verengt. Das ist sehr schmerzhaft und führt zu Funktionsstörungen, Blockaden oder extremen Fehlstellungen. Je nachdem welcher Nerv betroffen ist, kann es auch zu weiteren Störungen in dem bestimmten Körperabschnitt kommen. Therapeutisch werden entzündliche Erkrankungen und Ablagerungen unterschiedlich behandelt.

Die Wirbelsäule ist ein kompliziertes Organ. Je nach Krankheitsbefall betrifft es auch die umgebenen Weichteile, Sehnen, Bänder und Muskeln. Betroffen sind meist auch die Nerven und die Gefäße.


Entzündlich und sehr schmerzhaft: Arthritis

Bei Arthritis treten meist zeitgleich oder kurz hintereinander Entzündungen an verschiedenen Gelenken auf. Es gibt mehrere Arten. Die bekannte primär chronische Polyarthritis ist unheilbar. Eine morgendliche Steifigkeit, scheinbar harmlos, verschwindet bis mittags wieder. Meist wird wegen dieser kleinsten Beschwerden nichts unternommen. Erst wenn bereits mehrere Gelenke betroffen sind, schon mehrere Gelenke nicht mehr beweglich sind oder schmerzen, wird gehandelt. Diese Krankheit kann nur noch aufgehalten werden, eine Heilung ist nicht möglich.

Die Wissenschaft geht davon aus, dass bestimmte Erreger die Krankheit auslösen. Besonders oft sind Frauen in den Wechseljahren betroffen. Die hormonelle Umstellung des Körpers ist natürlich nicht die Ursache einer Polyarthritis. Ursache ist die Vorschädigung. Oft findet man bei Arthritis eine über Jahre ganz bestimmte Ernährungsweise vor: Vviel tierische Produkte. Auch Kinder und Jugendliche können schon betroffen sein. Die Fehler in der Lebensführung sind dann bei den Eltern und Großeltern zu suchen.

Ein interessanter Ansatz ist das Eliminieren von Störfeldern. Das können kranke Zähne, die Mandeln oder auch Narben sein.

Gefahr im Bewegungsapparat: Gelenke sind unsere sensiblen Schnittstellen – gerade Arthritis kann hier sehr belastend sein.


Stark im Kommen: Osteoporose

Die Krankheit ist noch nicht so lange auf dem Markt, macht aber richtig Furore. Es gibt sie in zwei Arten: primär und sekundär. Sie befällt hauptsächlich Frauen ab der Menopause. Auch ältere Männer sind betroffen. Praktisch hat Osteoporose keine Ursache. Deutschlandweit sind ungefähr sieben Millionen Menschen betroffen. Jedes Jahr kommen fast 900.000 dazu.
Die wichtigste Auslöser lauten:

  • familiäre Disposition
  • zu niedrige Calciumzufuhr
  • zu niedriger Östrogenspiegel

Im Volksmund wird Osteoporose als Knochenschwund bezeichnet. Es handelt sich um eine Störung des Knochenstoffwechsels. Die Knochenmasse nimmt überproportional ab und die Knochenstruktur wird geschädigt. Die porösen Knochen und die Wirbel können dann bei kleinsten Belastungen brechen. Da reicht ein Niesen oder das Aufheben der Handtasche.


Der langsame Knochenstoffwechsel

Es dauert Jahrzehnte bis die Krankheit ausbricht. Das ist verständlich. Denn innerhalb der Bewegungsorgane haben Knochen einen sehr langsamen Stoffwechsel. Sehnen oder Bänder sind da rascher. Genau wegen des langsamen Stoffwechsels wird die falsche Ernährung über Jahrzehnte überhaupt nicht als Ursache in Betracht gezogen. Osteoporose zählt einfach zu den Alterskrankheiten oder Abnutzungserscheinungen.

Es gibt ein paar Denkfehler
Im Alter von 20 Jahren ist der Aufbau der Knochen abgeschlossen. Während des ganzen Lebens wird der Knochen mit Nährstoffen versorgt. Er wird ständig auf- und abgebaut. Unabhängig vom Alter. Die Aussage, dass ab dem 30. Lebensjahr nur noch ein Abbau erfolgt, ist nicht richtig. Ein weiterer Denkfehler ist der sogenannte Kalkmangel. In der heutigen Ernährung gibt es fast keinen Kalziummangel, wohl aber einen Kalziumverwertungsmangel, so wie bei Rachitis mittlerweile bekannt und übernommen. Die Krankheit hat also nichts mit der Menge an aufgenommenem Kalzium zu tun, sondern ist eine Stoffwechselstörung. Oder ist Osteoporose doch ein Hormonproblem? Dazu gibt es bis heute keine aussagekräftigen Untersuchungen. Hormonbehandlungen sind hochkomplexe Eingriffe in den Körper. Dabei werden auch alle Stoffwechselvorgänge im Körper tangiert. Wenn hier etwas aus dem Ruder läuft, dann ist das schwer nachzuvollziehen.


Die vegetarische Ernährung als Therapie

Ein Praxisfall:

Als Silvia B. (46 Jh.) das erste Mal zu mir in die Praxis kam, war sie weiß. Weiß vor Schmerzen. Ihre Finger waren leicht gekrümmt, dick und rot. Sie konnte ihre Hände nicht bewegen. Frau B. wusste nicht mehr ein noch aus. Als Friseurmeisterin mit eigenem Salon ist sie darauf angewiesen, dass ihre Hände und Finger schmerzfrei und beweglich sind. Jetzt war sie seit drei Tagen schon nicht mehr im Einsatz, und es wurde nicht besser. Ihr Arzt hatte Rheuma diagnostiziert und verschrieb ihr Schmerzmittel, die nun nicht mehr wirkten. Verstehen konnte sie das Ganze nicht. Seit 15 Jahren ernähre sie sich vegetarisch. „Rheumatoide Arthritis bekommen doch in der Regel nur Fleischesser“, bemerkte Frau B.

Bei der Ernährungsanamnese wurde festgestellt, dass sich Frau B. zwar vegetarisch ernährt, aber ihre Ernährung zum größten Teil aus Milch, Eiern und Milchprodukten besteht. Die Analyse ergab folgendes:
Zum Frühstück gab es zwei große Becher Latte Macchiato. Dann fuhr sie in ihren Salon. Bevor die ersten Kunden kamen, aß sie einen großen Becher Fruchtjoghurt. Mittags gab es ein Brötchen mit Käse und zwei Tassen Cappuccino. Nachmittags aß sie ein Stück Kuchen oder ein Milcheis. Abends machte sie sich oft Rührei mit Käse oder eine Ofenkartoffel mit Sauerrahm oder sie aß Tomate mit Mozzarella. So viele tierische Produkte essen selbst „eingefleischte“ Fleischesser nicht.

Die Ernährung von Frau B. wurde noch am gleichen Tag umgestellt. Ich empfahl eine ausgewogene, vielseitige, vollwertige Ernährung. Die ersten acht Wochen aß Frau B. keine tierischen Produkte, außer Honig. Für die Zeit danach wurden Milch und Milchprodukte sowie Eier nur in kleinen Mengen gegessen. Bei dieser Ernährung ist sie geblieben. Sie führt heute noch ihren Friseursalon, in dem sie schmerzfrei arbeiten kann.

Bringen Sie frischen Wind in Ihre Küche – und gleichzeitig auch wieder in Ihren Körper!


Bei Schmerzen Omega-3-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren reduzieren die Schmerzen und sorgen dafür, dass die Morgensteifheit nicht ganz so schlimm ist. Sie wirken einer Ausweitung der schmerzenden Gelenke entgegen.
Nehmen Sie täglich bis zu 2 TL Algenöl ein.


Bei Problemen im Bewegungsapparat: Vitamin D
Der wichtigste Cofaktor für eine ausreichende Kalziumversorgung ist Vitamin D. Viele ältere Menschen, und „Stubenhocker“ weisen gerade in den Wintermonaten einen zu niedrigen Vitamin D-Gehalt aus. Vitamin D fördert die Kalziumresorption im Darm und steigert zusätzlich die Einlagerung von Kalzium in den Knochen. Es verbessert auch die Muskelkraft und verhindert daher die Frakturgefahr durch Stürze. Die Konzentration im Blut sollte bei über 100 nmol/l entspricht 40 ng/ml liegen. Es gibt eine Reihe von positiven Studien dazu.
Vitamin D finden Sie als Vegetarier gegen diese Erkrankungen des Bewegungsapparates in:

  • Pfefferminze und Löwenzahn
  • Sprossen
  • Haferflocken
  • Steinpilze und Shiitake Pilze
  • Süßkartoffeln

Unterschätztes Vitamin D: ganz speziell für unsere Knochen ist es das sprichwörtliche “Schutz-Vitamin”.


Die regelmäßige Versorgung mit Kalzium ist wichtig

Ein starkes Skelettsystem ist von einer regelmäßigen und ausreichenden Kalziumversorgung abhängig. Der Kalziumspiegel und damit auch die Kalziumbilanz kann durch bestimmte Faktoren gestört werden. Darunter befinden sich Kaffee, Alkohol, aber auch zu viel tierisches Eiweiß und Kochsalz. Diese Produkte fördern die Kalziumausscheidung über den Urin. Die Bioverfügbarkeit von Kalzium ist zusätzlich gestört bei hohen Oxalatwerten in der Ernährung. Kalzium in Form von Nahrungsergänzungsmittel sollten deshalb immer zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden. Lebensmittel, die viel Oxalsäure enthalten, sind: Spinat, Portulak, Mangold, Süßkartoffeln, Erdnüsse aber auch chinesischer Tee und Kakao.

Ausreichende Kalziumwerte finden Sie nicht nur in Milch und Milchprodukten. Greifen Sie auf folgende Lebensmittel zurück, wenn Sie Probleme mit Ihrem Bewegungsapparat haben:

  • Hülsenfrüchte
  • Brokkoli
  • Grünkohl
  • Lauch
  • Weiße Bohnen
  • Linsen
  • Haselnüsse
  • Sonnenblumenkerne und Sesam
  • Mohn
  • Brombeeren, Himbeeren, Johannisbeeren
  • Mineralwasser mit Kalzium

Ernährung neu denken: Du bist was Du isst! Und DU entscheidest mit jeder Mahlzeit, ob Du Deinen Körper be- oder entlastest!


Vitamin K lässt Knochen schneller heilen

Der Vitamin K-Status spielt in der Kalzifizierung (Verkalkung) eine wesentliche Rolle. Ein Mangel an Vitamin K kann mit einer erhöhten Kalziumausscheidung im Urin zusammenhängen. In einer Studie wurde gesunden Frauen nach der Menopause Vitamin K gegeben. Man fand eine Verminderung des Kalziums im Urin und einen Anstieg der Kalziumverbindungskapazität des Knochenkalziums im Blut. Die Vermutung liegt nahe, dass Vitamin K bei Verhinderung des Knochenverlusts nach der Menopause eine Rolle spielen kann. Eine Studie im Tierbereich ergab, dass eine Vitamin K-Supplementierung die Heilung von Frakturen bei Kaninchen beschleunigte. Im grünen Gemüse findet man sehr viel Vitamin K, so dass man davon ausgeht hier einen Grund für ein vermindertes Krankheitsaufkommen im Falle von Osteoporose bei Vegetariern gefunden zu haben.

Als Vegetarier finden Sie die meisten Mengen an Vitamin K in Sauerkraut und in Rosenkohl. Aber auch in Spinat, Brokkoli, Grünkohl und Karotten ist es enthalten.


Fazit:

Insgesamt zeigt die wachsende Anzahl von positiven Berichten und Studien, dass die vegetarische Ernährung eine vielversprechende Möglichkeit zur Linderung von Rheuma-Symptomen darstellt. Die Betonung von entzündungshemmenden Lebensmitteln, Ballaststoffen, Antioxidantien und einer gesunden Gewichtsregulation in Kombination mit einer medizinischen Betreuung kann dazu beitragen, die Lebensqualität von Rheuma-Patienten erheblich zu verbessern.