Natur, erwachen normalerweise auch unsere Lebensgeister – leicht und beschwingt wollen wir wieder in den Frühling tanzen. Doch die meisten Menschen fühlen sich schwer, müde, abgespannt und ausgelaugt. Dann ist dies der richtige Moment, um eine Wildpflanzenkur zu beginnen. Mit einem einfachen Wildkräuter Detoxkur aus nur 5 Heilpflanzen werden wir wieder erblühen.
Wildpflanzen zu Essen und damit zur Gesundheit beizutragen, ist die älteste Form der Heilkunde auf der ganzen Welt. Schon vor über 5000 Jahren empfahl der asiat. Kaiser Shin-Nong, Verfasser des ältesten Pflanzenbuches der Welt, viele Wildkräuterpflanzen zu essen. Er war überzeugt:
„Die Kraft und die Freude in dir, liegt in den Säften und im Grün der Pflanzen!“
Jede Heilkräuter- und Wildgemüsepflanze die wir im Frühjahr pflücken enthält reinigende Kräfte, besonders unsere Wildkräuter haben ein auffallend hohes Kräftepotential an Lebensenergie und Vitalität. Sie enthalten im Vergleich zu Kulturpflanzen ein Vielfaches mehr an Mineralien, Vitaminen, Enzymen und anderen wichtigen Vitalstoffen – deshalb sind sie geballte kleine Kraft- und Wunderpakete. So enthält zum Beispiel nur eine Handvoll Brennnesselblätter ein zwanzigfaches mehr an Vitamin C als Kopfsalat. Sogar mehr Eisen, Calcium, Eiweiß, als Kopfsalat. Dies bedeutet, dass eine Handvoll Wildpflanzen in ihrem Wert, in ihrer Vitalität mehr entspricht als einer Schüssel Kopfsalat!
Was ist der Grund, für so viele Kraft- und Vitalstoffe in unseren Wildpflanzenarten?
Neben hohen Vitamingehalten stellen alleine schon Wildpflanzensalate andere wichtige Stoffe in größerer Menge bereit, als dies unsere Kultursalate überhaupt können: Es sind Stoffe die zur Kräftigung unserer Gesundheit beitragen, wie Mineralsalze, Chlorophyll, Schleimstoffe, pflanzliche Enzyme, eine Vielzahl an sekundärer Pflanzeninhaltstoffe, Gerb- und Bitterstoffe, sowie Saponine und Vieles mehr. Mineralsalze zum Beispiel regenerieren unsere Zellen. Das dunkelgrüne Chlorophyll wirkt antibakteriell und desodorierend. Schleimstoffe mildern Reizungen und Entzündungen. Gerb- und Bitterstoffe binden die Eiweiße auf den Schleimhäuten und wirken dadurch fäulnishemmend, sie regen nicht nur unsere Magensäfte an, sondern unterstützen unsere Leber.
Schon gewusst? Die Bitterstoffe des Löwenzahns sind der Frühjahrsputz für Ihre Nieren!
Alle Wildpflanzen müssen so gut „ausgestattet“ sein, dass sie ohne die Hilfe einer Gärtnerin oder eines Landwirtes lebensfähig und stark sind! Sie sind „immun“ gegen die meisten Krankheiten, welche unsere Kulturpflanzenarten leider befallen. Monokultur und Fehldüngungen in unserem Ackeranbau haben zu ausgelaugten Böden geführt, so dass unsere Kulturpflanzen im Laufe unserer Zeit, viel von ihrer Widerstandskraft und Vitalität eingebüßt haben. Sie enthalten auch viel weniger Nährstoffe als früher. Es lohnt sich deshalb mehr denn je, dem Sammeln in freier Natur zuzuwenden.
„Die Entgiftung ist die Mutter aller Therapien“ Paracelsus
Für Paracelsus war der kürzeste Weg zur Gesundheit in die Natur oder in den eigenen Garten. „Die Entgiftung ist die Mutter aller Therapien,“ war seine Überzeugung. Paracelsus wusste um die Notwendigkeit den Körper zu reinigen. Vor über 600 Jahren sprach er auch vom „Licht in der Nahrung“, eine Quelle aus der wir uns ernähren sollten.
Biophotonen – Licht in unseren Zellen
Chlorophyll – Speicher für unsere Biophotonen
Schon vor über zwanzig Jahren hat die Biophotonenforschung belegt, angeregt durch Prof. A Popp, dass frische, naturbelassene Lebensmittel, einen höheren Grad an Licht aufweisen, während erhitze oder künstlich angebaute, behandelte Nahrungsmittel, praktisch kaum Licht abgeben können. Essbare Wildpflanzen zeigten in diesen Forschungen, dass sie einen sehr hohen Wert an Biophotonen haben, den kein anderes Gemüse erreichen konnte. In den 70iger Jahren konnte Prof. F.A. Popp durch eine Hochfrequenzphotographie sichtbar machen, dass alle Zellen, ob von Tier, Pflanzen oder uns Menschen, tatsächlich LICHT enthalten! Biophotonen (griechisch Bios.: Leben und Photon: kleinstes Lichtteilchen) sind also Lichtteilchen in allen lebendigen Organismen.
Genießen wir also frische grüne Wildpflanzen, in Salaten, Smoothies, Suppen oder Grünen Getränken. Lassen wir die Wildpflanzen jeden Tag auf unserem Teller einen wichtigen „lichtvollen“ Teil unserer Ernährung sein.
Fünf „Wunderwerke und Multitalente“ – für unsere Frühlingskur
Geballte Lebenskraft – Der Löwenzahn (Taraxacum officinale L.)
Wie ein gelber Sonnen Teppich liegt die Löwenzahnwiese vor uns. Bewundernswert ist die unbändige Lebenskraft, mit der der Löwenzahn sogar den Asphalt durchbricht. „Löwenkraft“ versorgt uns mit Vitalität und Gesundheit. Blätter, Wurzeln, Blüten und Stängel aktivieren den gesamten menschlichen Stoffwechsel. Nebenbei versorgen uns die Blüten-Sonnen mit Eiweißhaltigem Blütenstaub. Essen Sie täglich die Löwenzahnblüten auf ihrem Salatteller, sowie auch die Blätter des Löwenzahnes. Sie können auch draußen auf einer naturbelassenen Wiese täglich 5 Stängel Löwenzahn essen und steigern dann die Menge bis zu 10 Blüten mit Stängel. Alles am Löwenzahn ist heilkräftig. Die Blätter können ganzjährig gegessen werden. Bitterstoffe, Vitamine A, B, C, D und E, Mineralien wie Kalzium, Kalium, Eisen Zink und Magnesium reinigen und verjüngen. In unserem Körper regt er die Selbstheilungskräfte an. Löwenzahn in Salat, etwas in den Smoothie, als Tee hilft bei schlechter Verdauung, regt die Leber und Galle an, ist magenstärkend, blutreinigend und aktiviert zugleich die Ausscheidung über unsere Nieren. Löwenzahn fördert die Blutbildung.
Universell Entgiften – Die Große Brennnessel (Urtica dioica)
Die Brennnessel ist eine der wichtigsten und besten Blutreinigungspflanzen und dient der Entsäuerung und Entschlackung. Sie liefern uns Mineralsalze und Vitamine, die unsere Gesundheit fördern, das Blut regenerieren und den ganzen Organismus stärken. Enthalten viel Eiweiß, Kalzium, Magnesium, Kieselsäure, Vitamin A, B2 und C. Bei Verdauungsstörungen, Magen- Darmproblemen, Krämpfen und schmerzenden Gelenken können Brennnesselbäder und -Tees Linderung verschaffen. Generell wirkt sie entzündungshemmend und schmerzstillend, regt das Immunsystem an und macht rote, gesunde Wangen! Für Pfarrer Kienzle aus der Schweiz war sie mit eine der mächtigsten Heilpflanzen. Er empfahl die Brennnessel gegen Geschwüre in Magen und Darm. „Hätten die Menschen die Heilkräfte der Brennnesseln wirklich erkannt, die Brennnessel wäre längstens „ausgerottet“!“ Heute sind ihre verschiedenen Heilwirkungen wissenschaftlich belegt. Bei Rheumatischen Erkrankungen, sowie Harnwegsinfekten, Nierengrieß, all dies und viel mehr kann die Brennnessel heilen, gesunden lassen. In der Küche bereichert sie durch Suppen, Spinat, Chips, Grüne Getränke, Pesto, Knödel uvm!
Köstlich vielseitig – überraschen Sie Ihre Liebsten doch einmal mit aufregend aromatischen Bärlauch-Rezepturen in der herzhaften Küche…
Weiche „Milde“ für die Schleimhäute – Weiße Taubnessel (Lamium album)
Ihre weißen Lippenblüten durften nach Honig und schmecken süß. Die Taubnessel brennt nicht und wird in der Chin. Medizin das „Kraut der lächelnden Mutter“ genannt. Tee aus den Blüten der Taubnessel, ist ein liebevoll stärkender Schutz für die Schleimhäute, besonders für die Frauen. Sie helfen weißen Ausfluss auszuheilen und fördern die Durchblutung der Beckenorgane. Selbstverständlich können wir sie immer auch für Salate, Suppen, Smoothies, Tee oder Tinkturen ernten.
Unausrottbar! Der berühmte Gichtheiler – Giersch (Aegopodium podagraria)
Er erobert sich große Flächen des Gartens. Statt ihn mühevoll auszurotten, essen Sie ihn lieber auf! Giersch ist lecker und sehr schmackhaft. Besonders die jungen Blätter, die auch Ziegenfuß oder Geißfuß genannt werden, erinnern im Geschmack ein bisschen an junge Möhren oder Petersilie. „Podagraria“ ist ein alter Name und bedeutet „die Gicht heilend“. Giersch enthält sehr viel Vitamin C, Karotinoide und wertvolle Mineralien wie Mangan, Zink, Kupfer und reichlich Kalium. Giersch wirkt sehr unterstützend in unserem Stoffwechsel, indem er saure Ablagerungen löst und ausscheidet. Das kann er deshalb so gut, da alle seine Pflanzenteile basisch wirken und entsäuern, die Gelenke werden beweglicher. Sollten Sie keinen Garten haben, finden Sie den Giersch massenhaft auftretend an schönen lichten Waldrändern, an Hängen oder Wegrändern. Er liebt die Gesellschaft mit Brennnesseln und Kletten Labkraut. Aus diesem Grunde werden diese Pflanzen die zusammen wachsen auch „Fördergemeinschaften“ genannt. Sie unterstützen die Natur und auch uns Menschen. Zusammen gepflückt und gemeinsam verarbeitet zu Speisen oder Grüne Getränke haben wir alles was uns Gesund hält!
Bärenstark, statt Frühjahrsmüde – Bärlauch
Bärlauch ist eine altbekannte Gemüse-, Gewürz- und Heilpflanze. Er ist Bärenstark fürs Immunsystem. Bärlauch fördert die Verdauung und wirkt gegen Arteriosklerose. Seine blutdrucksenkende Wirkung, beugt Schlaganfall und Herzinfarkt vor. Ganz ähnlich wie der Knoblauch reinigt er die Blutgefäße. Aus einem Bestandteil seines ätherischen Öles (Diallyl Disulfid) wurde nachgewiesen, dass es verschiedene Krebszellen abtöten kann. So auch der enthaltene Stoff Allicin, auch dieser soll helfen bei Krebszellen von Lungen-, Darm- oder Brustkrebs. Allicin ist ein sehr wertvolles Antioxidans und hat eine positive Wirkung auf Herz-Kreislauf-System. Selbstverständlich geschehen diese Wirkungen nicht von einem einmaligen Essen, sondern bedürfen der Regelmäßigkeit und der Betreuung eines Arztes. Aber alleine schon die Tatsache dieser Studien (bezüglich Krebserkrankungen), die es davon gibt, sprechen für sich! Man nennt ihn auch Gesundheits-Booster, weil er noch viele weitere wertvolle Inhaltstoffe enthält, unter anderem auch Schwefelverbindungen. Diese haben beim Verzehr von Bärlauch eine antibiotische Wirkung gegen Krankheitserreger. Er trägt zur schonenden Reinigung von Magen- Darm bei. Wenn Sie ihn regelmäßig essen, beeinflusst er die Darmflora sehr positiv, ohne Nebenwirkungen. Zudem unterstützt der Schwefel die Entgiftung des Körpers.
Bärlauch sollten wir solange er wächst – immer frisch verzehren. Essen Sie ihn so lange wie möglich frisch. Wir finden ihn in der Natur von März bis Mai, an schattigen, feuchten und nährstoffreichen Böden. Bärlauch ist nicht geeignet für die Zubereitung eines Smoothies – ABER – mit Bärlauch gibt es viele leckere Rezepte. Von Suppe, über Pesto, Bärlauch-Gemüsekuchen, Bärlauch Gnocchi, Bärlauch Nudeln, Bärlauch Butter, Bärlauch Essig – ist der Bärlauch ganz vielseitig einsetzbar in der Küche. Gerade gegen die Arteriosklerose kann man sich selbst eine Urtinktur ansetzen aus frischem Bärlauch. Eine Portion Bärlauch deckt bereits den Tagesbedarf an Vitamin C!
Gerade JETZT im Frühling sind unsere Wildpflanzen besonders zart, weich und schmackhaft!
Nutzen Sie diese Gelegenheit für eine 10 Tages-Wild Kräuter-Detox-Kur – mit Smoothie, Tees aus diesen Wildpflanzen, leckeren wilden Suppen und Speisen.
Die Zubereitung eines Smoothies am Morgen dauert nur 10 Min, wenn Sie am Abend vorher, alles in Ihrer Küche bereitstellen. Falls Sie kaum Zeit zum Sammeln haben, können Sie die Menge der Wildkräuter/Pflanzen für 2-3 Tage sammeln und eingeschlagen in ein feuchtes Baumwolltuch im Gemüsefach/Kühlschrank aufbewahren. Sollten Sie zum Beispiel nur Brennnesseln und/oder Taubnesseln/Giersch finden, dann nehmen Sie nur diese oder eine Heilpflanze und bereiten daraus einen Wilden Smoothie. Gehen Sie spielerisch damit um, nichts sollte dogmatisch sein oder gar Stress erzeugen. Im Übrigen: In der Natur zu sein, ist an sich schon heilsam, erfrischend und nährend. Es ist viel entspannter als ein Stadtbummel oder Einkauf.
Pure Energie: Ein Wildkräuter-Smoothie liefert frische Vitamine & Mineralstoffe: direkt, bioverfügbar und erfrischend lecker!
Wildkräuter-Smoothie
Täglich aus Brennnessel, Taubnessel, Giersch und wenn Sie mögen ev etwas Löwenzahn
Zutaten
1 Hand voll Brennnessel Blätter
1 Hand voll Taubnesseln Blätter
1 Handvoll Giersch
ein paar Löwenzahnblätter
2 entsteinte Datteln über Nacht in Wasser eingelegt
Saft einer halben Bio Zitrone (groß) und etwas Schale davon (ein Stückchen)
½ Teel Vanillepulver
ev ½ cm Ingwerwurzel (falls es draußen noch kühl ist – Ingwer wärmt)
½ cm Kurkumawurzel (falls nicht vorrätig, eine Messerspitze bis zu max einen ¼ Teel. Kurkumapulver)
½ Teel Flohsamenschalen
500 ml reines Quellwasser
Zubereitung
Alle Zutaten werden in einen leistungsstarken Mixer zu einem leckeren Smoothie verarbeitet.
Meine Empfehlung
Genießen Sie den Smoothie, indem Sie ihn achtsam mit Freude zu sich nehmen und fein kauen.
Die Zutaten sind für 2 Portionen. Gerne können Sie den „zweiten“ Smoothie am Nachmittag genießen. Trinken Sie zwischen den Mahlzeiten viel reines Quellwasser.
Immer wieder stelle ich fest: Sich Gesund zu fühlen ist kein Zufall! Es ist das Ergebnis von vielen kleinen Entscheidungen die jeder Mensch selbstverantwortlich für sich und seinen Körper treffen kann. Dieses Frühlings-Detox ist eine großartige und leicht umzusetzende Möglichkeit um ein Stück alten Ballast los zu lassen. Der Gewinn liegt nicht nur auf der körperlichen Ebene. Wenn Sie Wildpflanzen zu sich nehmen, fördern Sie auch das geistige und seelische Wohlbefinden, denn Wildpflanzen haben eine harmonisierende Wirkung. Zu Recht kann man alle unsere essbaren Wildpflanzen als „Grüne Frohkost“ bezeichnen. Sie sind die beste Vorbeugung für Ihre Gesundheit – und die Frühjahrsmüdigkeit sagt ade! Mit einem 10 Tages Wildpflanzen Detox werden Sie ganz nebenbei Ausleiten, loslassen, verjüngen und wieder erblühen! Viel Erfolg damit!
Sabine Stecher,
Jahrgang 1962, zertifizierter AchtsamkeitsCoach, Entspannungspädagogin und Yogalehrerin, seit 2002 als Dozentin und Trainerin für Persönlichkeitsentwicklung und Gesundheit tätig. Darüber hinaus führte/leitete sie über 25 Jahre einen Heilkräutergarten und verfügt über ein reichhaltiges Wissen der Heilpflanzenkunde zur Förderung für mehr Gesundheit und Wohlbefinden