Vitamin B 3 (Niacin, Nicotinsäure, PP-Faktor = Pellagra Präventiv Faktor) hat eine große Bedeutung für unser zentrales Nervensystem und für den ganzen Stoffwechsel. Sehr wichtig für unser Herz. Müdigkeit, Gewichtsverlust und Appetitmangel zeigen sich bei einem Mangelzustand. Diesen nennt der Mediziner Pellagra. Natürliche Quellen sind Aprikosen, Pfirsiche, Bananen, Ananas, Himbeeren, Erdbeeren, Erdnüsse, Vollkorngetreide wie etwa Gerste und Buchweizen, sowie Broccoli, Kartoffeln und Grünkohl.
Vitamin B 4 (Cholin) wurde 1849 von Adolph Strecker in der Schweinegalle entdeckt und zählt im strengeren Sinn nicht mehr zu den Vitaminen, sondern ist in seiner Form Bestandteil des Nervenüberträgerstoffes (Neurotransmitter) Acetylcholin und auch Bestandteil des Lecithin (Phosphatidylcholin), das wichtig für unsere Gehirnfunktion ist. Es ist in Weizenkeimen, Sojabohnen, Amaranth, Blumenkohl, Quinoa, Spinat und Nüssen in hohen Mengen enthalten.
Vitamin B 5 (Pantothensäure) ist wichtig zur Verwertung von Kohlenhydraten, Fetten und Eiweißen und für die Haut. Menschen mit einer Infektanfälligkeit, Hautschäden und nervösen Störungen haben häufig einen Mangelzustand. Neben Vollkornprodukten und Haferflocken sind Nüsse, Apfelsinen, Melonen und Tomaten sehr reichhaltig
Vitamin B 6 (Sammelbezeichnung für Pyridoxin -pflanzliche Quellen- und den tierischen Quellen Pyridoxamin und Pyridoxal) ist als Coenzym an verschiedenen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Wichtig für unseren Eiweißstoffwechsel, für die Blutbildung und unser Nervensystem. Kommt es zu einem Mangelzustand, treten Krankheitsbilder wie Blutarmut, Übelkeit, Depression und Nervenentzündungen auf. Vorkommen in vielen Hülsenfrüchten wie weiße Bohnen, Kichererbsen und Linsen. Kohl, Broccoli, Feldsalat und Kartoffeln sind sehr reich an diesem Vitamin. Ebenso Nüsse, Samen und Kerne. Aber auch Avocado und Bananen sind besondere Lieferanten.
Vitamin B 7 (Biotin oder Vitamin H) ist wichtig für unseren ganzen Zellstoffwechsel und die Schönheit. Macht eine glatte Haut, beseitigt Haarausfall, brüchige Fingernägel und Depressionen. Hier haben wir eine große Auswahl: Bananen, Erdbeeren, Aprikosen, Grapefruit, Kirschen, Birnen, Tomaten, Erbsen, Spinat, Blumenkohl, Spargel, Kartoffeln, Mandeln, Walnüsse, Haferflocken, Vollkornprodukte.
Vitamin B 9 (Folsäure, Folat, Pteroylglutaminsäure wurde früher auch als Vitamin B 11 oder Vitamin M bezeichnet) ist wichtig für das Zellwachstum und den Homocysteinstoffwechsel. Kommt es zu einem Mangelzustand, so resultieren daraus eine Blutarmut, Gedächtnisschwäche und Fehlbildungen oder Missbildungen bei der Leibesfrucht. Sowohl Grünkohl, Broccoli, Kirschen, Himbeere, Mango, Avocado, Spinat, Blumenkohl, grüne Bohnen, Linsen, Paprika, Kichererbsen, Erdnüsse, Walnüsse, Haselnüsse, Quinoa und Haferflocken sind natürliche Spender.
Vitamin B 12 (Cobalamin) ist wichtig zur Blutbildung, zum Zellaufbau und für unser Nervensystem und führt bei einem Mangelzustand zu Blutarmut, Verstopfung, Nervenstörungen bis hin zu Psychosen. Hier sieht es eher schlecht aus, was die Lieferung aus Pflanzen anbelangt. Weder Obst und Gemüse noch Nüsse oder Saaten sind reich an Vitamin B 12, außer Sanddorn! Pflanzlich fermentierte Nahrungsmittel wie Sauerkraut und Bier (Pfarrer Kneipp lässt grüßen!) sind sinnvolle Quellen. Ebenso Shiitake-Pilze und Algen (Chlorella, Spirulina, Nori) bringen bei größerem Verzehr die notwendige Menge, wie auch Seetang und Wakame.
Präsident des Verbandes,
Diplom-Biologe, Facharzt für Allgemeinmedizin mit den Zusatzbezeichnungen Homöopathie,
Naturheilverfahren, Akupunktur, Manuelle Medizin, Sportmedizin und Palliativmedizin.