Rücken und psychische Belastungen

Rückenschmerzen: Verschleiss durch den Alterungsprozess, schlechte Ergonomie und auch muskuläre Verspannung und/ oder Verhärtungen. Diese Erklärungen von Rückenbeschwerden werden seit einigen Jahrzehnten erweitert mit Bewegungsmangel und übertriebenem sportlichem Ausgleich. Hinzu kommt eine starke nervliche Anspannung durch tägliche Stresserfahrung im Arbeits- und Privatleben und eine geschwächte Immunabwehr v. a. durch chronische Fehlernährung und die daraus resultierende Übersäuerung. Alle diese Faktoren führen zu Überbelastungen, die den Organismus überfordern und ihn zu Fehlreaktionen zwingen. Diese Reaktionen des Körpers können aber auch als Warnsignale zur Umkehr begriffen werden. Der Rücken und die Wirbelsäule reagieren unter allen Organsystemen am Sensibelsten auf die sich immer rascher wandelnden Anforderungen. Auf der Ebene der Muskeln und des sie umgebenden Bindegewebes verlagern sich die Probleme von den äußeren Schichten der großen Streckmuskeln auf körperliche Überbelastung. Auch die tieferen und kürzeren Haltemuskeln, die durch Mangelbewegung an Spannkraft verlieren, werden weniger gut durchblutet und nicht mehr mit genügend Nährstoffen versorgt. Dadurch kann dem gesamten Organismus nicht mehr ausreichende Tragfähigkeit vermittelt werden. Die äußeren Muskelschichten übernehmen nun die Schwäche der tieferen Bereiche und beginnen, mit Verkrampfung und Schmerz zu reagieren. Eine andere Ursache für Rückenschmerzen ist die Auswirkung von dauerhaftem psychischem Stress. Vor ca. zehn Jahren berichtete eine Langzeitstudie der Aviatikindustrie, dass bei den diagnostizierten Rückenschmerzen «psychischer Stress» aus verschiedenen Ursachen eine weit größere Rolle spiele als irgendwelche körperliche Merkmale wie Kraft, Gelenkigkeit, Gewicht etc. Auch spielt Stress laut dieser und einer Reihe anderer Studien eine wesentlich größere Rolle als die körperlichen Belastungen am Arbeitsplatz. Merke: Psychische Belastung drückt sich über Verspannungen in Muskeln und Geweben aus! Die Rückenmuskulatur reagiert besonders auf Dauerstress. Die Hauptnervenstränge des autonomen Nervensystems ziehen sich an den beiden Seiten der Wirbelsäule entlang, und genau diese Nervenstränge werden auch bei Stresssituationen besonders belastet.

Schüsslersalze für mehr Beweglichkeit

Beschwerden an der Wirbelsäule, insbesondere an den Bandscheiben, gehören in allen Industrienationen zu den häufigsten Schmerzursachen. Das ist allerdings nicht erst in unserer Zeit so. Bereits in der ägyptischen Hochkultur waren Wirbelsäulenprobleme keine Seltenheit. Bei den Naturvölkern kamen und kommen Rückenprobleme wesentlich seltener vor. Dies kann ein deutlicher Hinweis auf den Zusammenhang zwischen Bandscheiben-Schäden und zivilisationsbedingten Fehlern der Lebensweise sein.

Erstaunlicherweise beginnen die ersten Symptome bereits im Schulalter: Bis zu 50 Prozent der Jugendlichen leiden an Haltungsfehlern, aus denen sich Schäden an der Wirbelsäule entwickeln können. Mit fortschreitendem Alter werden dann Krankheiten an der Wirbelsäule immer häufiger. Rund die Hälfte aller krankheitsbedingten Frühpensionierungen gehen auf das Konto Wirbelsäulenschäden. Die Mineralstoffe nach Dr. Schüssler bieten eine hilfreiche Unterstützung, um die Wirbelkörperund Bandscheiben-Gewebe sowie deren Funktionen zu verbessern und/oder aufrechtzuerhalten.

Ernährung für die Wirbel

Natrium chloratum (Nr. 8) gilt als Funktionsmittel für die Gewebe, die ausschließlich durch Diffusion ernährt werden. Dazu gehören v. a. Wirbelkörper, Bandscheiben, Sehnen, Bänder. Deshalb gilt Natrium chloratum in der Biochemie nach Dr. Schüssler als das Hauptmittel bei allen Beschwerden mit den Bandscheiben und z.T. auch Wirbeln. Zusammen mit Calcium fluoratum (Nr. 1) werden die Bandscheiben und Wirbelkörper nicht nur wieder mit Aufbau- und Nährstoffen versorgt, sondern auch gestärkt und in ihrer Flexibilität verbessert. Denn Calcium fluor ist notwendig, um den Faserknorpelmantel der Bandscheiben in Aufbau und Elastizität zu erhalten und zu erneuern bzw. zu stärken.

Calcium fluoratum (Nr. 1) ist von daher – im Sinne der Schüsslerschen Biochemie – das entscheidende Mittel, wenn sich, durch jahrelange falsche Sitz- und Arbeitshaltung Haltungsschäden (Rundrücken, Hohlrücken etc.) ergeben haben. Ebenso wird Calcium fluoratum eingesetzt, wenn sich Rückenprobleme aufgrund unzureichend trainierter Rücken- und Bauchmuskulatur ergeben haben. Es erhöht die Elastizität der Bandscheiben und Wirbelköper und zwar unabhängig von der Ursache. Natürlich kann Calcium fluoratum nicht die Gründe der Beschwerden «wegzaubern». Dazu braucht es den Arzt, Therapeuten und selbstredend Veränderungen im Alltag (üben, Umstellungen etc.). Bei der Wirbelsäule handelt es sich streng genommen um keine Säule, denn sie weist Krümmungen nach vorne und hinten auf. Diese tragen dazu bei, dass Belastungen elastisch abgefangen werden können. Genau an diesen physiologischen Fähigkeiten setzt Calcium fluoratum aus biochemischer Sicht an.

Eine Kur von 4 bis 8 Wochen mit täglich ca. 5 bis 7 Tabletten pro Salz. Für die äußere Anwendung werden die drei Hauptmittel als Salbenmischung täglich 3 bis 4 mal leicht aufgetragen.

Das Muskelkorsett

Eine maßgebliche Rolle für die Funktionsfähigkeit der Wirbelsäule spielen die Muskeln des Rückens und z. T. auch die Muskulatur des Bauches. Nur im engen Zusammenspiel mit diesem Muskelkorsett kann die Wirbelsäule ihre Aufgaben optimal erfüllen.

Fehlfunktionen oder Schwächen der Muskulatur ziehen deshalb oft auch die Wirbel und Bandscheiben in Mitleidenschaft. Die beiden entscheidenden Muskeln des Rückens verlaufen seitlich der Wirbelsäule vom Nacken hinab zum Becken. Diese sehr kräftigen Muskeln bestehen aus unterschiedlich langen Fasern und halten die Wirbel und Wirbelsäulenabschnitte fest zusammen. Sie sorgen so für eine gute Haltung und wirken bei allen Bewegungen des Oberkörpers mit. Verstärkt wird diese Statik durch kürzere flache Muskeln, die Richtung Schultergürtel ziehen. Zum Teil verlaufen sie quer über den Rücken und sorgen so für zusätzliche Stabilität.

Den Gegenzug zu diesen Muskeln am Rücken schafft die Bauchmuskulatur, die man im Zusammenhang mit der Wirbelsäule therapeutisch oft vernachlässigt. Sie ist aber für die Statik und Funktion genauso wichtig wie die Muskulatur am Rücken. Zwischen Brustkorb, Rumpfseiten und Becken spannt sich die Bauchdecke, die aus eng miteinander verwobenen Muskeln besteht. Zusätzlich wirken sich die Hüft- und Beckenbodenmuskeln auf die Haltung und Bewegungen der Wirbelsäule aus.

Neben gezieltem Training, professioneller Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt, med. Masseur oder entsprechend geschulte Therapeuten, unterstützen folgenden Schüsslersalze die Muskulatur:

  • Nr. 2 Calcium phosphoricum Muskelentspannung Muskelverhärtungen Sogenannte verspannte Muskeln (hyperton) Muskelsubstanzaufbau allgemeine Unterstützung der Muskelkontraktion
  • Nr. 3 Ferrum phosphoricum Muskelermüdung durch zu viel anaerobe Verbrennung (z. B. nach größerer Anstrengung, Schmerzen etc.)
  • Nr. 5 Kalium phosphoricum Energie für die Muskelzellen Erhöht und reguliert den Turgor der Muskelzellen. Dieses Salz wird immer eingesetzt bei längerdauernden, muskulär bedingten Rückenschmerzen und als allgemeine Kräftigung der Rückenmuskulatur

Rückenschmerzen – Plage des Kollektivs

Es gibt kaum Erwachsene, die nicht gelegentlich über Rückenschmerzen klagen. Funktionelle Störungen und organische Veränderungen des Stütz- und Bewegungsapparates gehören heute zu den verbreitetsten Leiden. Dabei fällt es oft schwer, objektiv nachzuweisen, dass subjektive Beschwerden tatsächlich auf einem Schaden an der Wirbelsäule beruhen. Die üblichen und notwendigen Untersuchungen können nahezu ohne Befund bleiben, selbst wenn Betroffene unter sehr starken Schmerzen leiden. Dabei handelt es sich nicht um eine «Hypochondrie», sondern die Symptome sind real und nicht eingebildet. Mit folgender Mischung lassen sich diese Schmerzen angehen:

  • Nr. 1 Calcium fluoratum
  • Nr. 2! Calcium phosphoricum
  • Nr. 3 Ferrum phosphoricum
  • Nr. 7! Magnesium phosphoricum
  • Nr. 9 Natrium phosphoricum
  • Nr. 11 Silicea

Arthrose der Wirbelgelenke

Wie die größeren Gelenke im übrigen Körper können die kleinen Wirbelgelenke vorzeitig abgenutzt werden. Diese Arthroseform an der Wirbelsäule wird als Spondylose bezeichnet. Aus nicht geklärten Gründen erkranken Frauen acht Mal häufiger daran als Männer. Die immer chronisch verlaufende Krankheit führt anfangs, vor allem nachts und morgens, zu Rückenschmerzen. In diesem Falle ist es wichtig, Nr. 1 Calcium fluoratum, Nr. 8! Natrium chloratum, Nr. 9 Natrium phosphoricum und Nr. 11 Silicea über eine sehr lange Zeit (12 bis 18 Monate) regelmäßig einzunehmen und die äußere Anwendung zu beachten.

KURZTIPPS Rückenschmerzen nach großen Anstrengungen wie Sport, Lasten tragen etc.: Nr. 9 Natrium phosphoricum Nr. 3 Ferrum phosphoricum D12

Rückenschmerzen zu Beginn einer Bewegung: Nr. 5 Kalium phosphoricum

Achten auf: Gute Schuhe Richtige Sitzposition im Auto Ergonomisches Arbeiten am Computer Individuell angepasste Matratze, Bettinhalt Basenreiche Kost Darmgesundheit