Bereits nach einer Woche hatten die Studienteilnehmer durch Fast Food massive Störungen entwickelt. Der Hippocampus ist für Gedächtnis und Lernen zuständig und ist einer der wenigen Orte im Gehirn, in dem unsere Affekte gesteuert werden. Er ist also der „Chef “ bei der Einspeicherung neuer Gedächtnisinhalte. Wem er fehlt, kann sich nichts Neues merken! Gerade bei Tieren wie Vögel und Eichhörnchen, die ihr Futter verstecken und sich dieses merken müssen, ist diese Region im Gehirn besonders kräftig ausgebildet. Der Hippocampus befindet sich beim Menschen -einfach ausgedrückt- auf Höhe unserer Augen im Bereich der Seitenregion im Gehirn, wo sich unsere Ohren befinden. Stehen wir vor einer reich gedeckten Tafel mit leckeren und zugleich schmackhaften Speisen, so versetzt der Anblick unser Gehirn in einen Zustand, der sagt: Wie gut es tut, dieses zu essen. Sind wir nach dem Essen statt, unterdrückt der Hippocampus das Hungergefühl und das Verlangen, weiter zu essen. Jedoch bei dem regelmäßigen Genuss von Junk-Food scheint diese neuronale Appetitregulation nicht mehr richtig zu funktionieren. Diese Studie an 105 jungen, gesunden Freiwilligen reiht sich ein in eine Vielzahl von Untersuchungen, die den Beweis erbachten, dass sich zu viel Junk-Food nicht nur negativ auf unsere Figur auswirkt, sondern auch dem Gehirn schadet. Zucker fördert neben der Vergesslichkeit auch die Aggressivität, Depressionen und erhöht den Stress und lässt zeitgleich bestimmte Hirnareale schrumpfen. Stevenson konnte belegen, dass eine ungesunde Ernährungsweise den Hippocampus stark negativ beeinflusst und das Verlangen nach mehr steigert – selbst, wenn man eigentlich schon satt ist.
Die Freiwilligen wurden von den Forschern in zwei Gruppen geteilt. Die eine Gruppe bekam acht Tage lang Lebensmittel, die viel Zucker und gesättigte Fette enthielten. Man servierte ihnen schon zum Frühstück getoastete Sandwiches und Milchshakes oder belgische Waffeln. Zum Mittagessen wurde eine Hauptmahlzeit von einer Fast Food-Kette geliefert. Die Kontrollgruppe aß ihre üblichen Mahlzeiten. Am ersten und am letzten Tag wurden beide Gruppen vor dem Frühstück unterschiedlich ungesunde Snacks angeboten. Die Teil nehmer mussten angeben, wie groß ihr Verlangen danach war und im Anschluss nach dem Probieren erneut bewerten, wie gut ihnen diese geschmeckt haben. Interessanterweise war die Selbstkontrolle in der Gruppe, welche sich von Waffeln, Burgern und Ähnlichem ernährte, deutlich geringer ausgeprägt als in der Vergleichsgruppe. Was aber das Experiment klar zeigte war die Tatsache, dass der Appetit der Teilnehmer aus der Fast Food-Gruppe auf ungesunde Snacks wesentlich größer war, auch dann noch, wenn sie schon genug gegessen hatten.
Der Hippocampus ist sehr anfällig für Umwelteinflüsse und reagiert etwa mit Schlaflosigkeit, Stress, Depressionen, Diabetes mellitus Typ 2, Umweltgiften usw. Alles Faktoren, welche gerade in der westlichen Welt immer häufiger in Erscheinung treten. Kombiniert mit einer ungesunden Ernährung führt das nach Meinung der Wissenschaftler zu sehr starken Schäden am Hippocampus.
Was kann ich tun, um diese Schäden an meinem Gehirn zu vermeiden? Den Genuss von langkettigen, komplexen Kohlenhydraten, wie sie in Vollkornprodukten enthalten sind, um den Energiebedarf des Gehirns gleichmäßig zu stillen und um sich besser konzentrieren zu können. Omega-3-Fettsäuren aus den Pflanzen (Leinöl, Leindotteröl) oder aus dem Fisch (Dorsch), Nüssen, Hülsenfrüchten und Gemüse neben Vollkorngetreide tragen dazu bei. Meiden Sie Omega-6-Fettsäure-haltige Öle wie Raps-, Distel-, und Sonnenblumenöl. Verwenden Sie zum Backen und Braten Olivenbrat-Öl (Angabe auf der Flasche 200 – 330 °C) und Kokosnussöl.
Präsident des Verbandes,
Diplom-Biologe, Facharzt für Allgemeinmedizin mit den Zusatzbezeichnungen Homöopathie,
Naturheilverfahren, Akupunktur, Manuelle Medizin, Sportmedizin und Palliativmedizin.